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Mit Vollgas zum Abschluss – Rennsport als Karrieresprungbrett

„Jeder lobt, was Nürburgring erprobt“- mit diesem Spruch wird seit jeher die Beziehung zwischen der Eifelachterbahn und der Serienproduktion von Fahrzeugen und Zubehör unterstrichen. Dass auch die Arbeit im Rennsport eine ideale Vorbereitung auf eine Tätigkeit in der Automobilbranche sein kann, zeigt das Team RLE Motorsport. Im 24h-Rennen am vergangenen Wochenende stellte die Truppe ihr Potenzial eindrucksvoll unter Beweis.

Bei dem RLE RaceCar handelt es sich um ein Projekt, das im Kern von Studenten getragen wird, die in diesem Umfeld ihre Bachelor- oder Masterarbeit anfertigen. Das ambitionierte Ziel: Die Teilnahme am ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Unterstützung erhalten sie von Namensgeber RLE International, der mit vielen namhaften Automobilherstellern zusammenarbeitet – unter anderem auch mit Ford in Köln.

So kam es, dass das Team als Grundlage für seine Arbeit die Rohkarosse eines Ford Focus ST und einen kompletten Gebrauchtwagen gleichen Typs erhielt. Auf dieser Basis wurde dann ein Rennwagen aufgebaut, in dem Rennsportteile neben kreativen Eigenkonstruktionen zum Einsatz kommen – alles unter Berücksichtigung eines eng bemessenen Budgets.

„Rennsport ist für mich immer auch eine ungemein spannende Mischung aus Wettbewerb und der Bewältigung technischer Herausforderungen. Das Finden von Lösungen und die Umsetzung von Entwicklungsaufgaben funktioniert in keinem Bereich so gut wie hier“, erklärt DSKler Patrick Prill, der als Motorsportenthusiast gleich bereit war, dieses Projekt seines Arbeitgebers zu begleiten.

In diesem Rahmen ergeben sich eine Fülle von Verwirklichungsmöglichkeiten für Studenten aus den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektronik, Design, Marketing sowie den Wirtschaftswissenschaften. Dabei erwerben die Teilnehmer zahlreiche Kenntnisse und Fähigkeiten, die auch über das Studienprojekt hinaus wertvoll sind: „Die Arbeit im Rennsport bringt unglaublich viel Verständnis fürs Auto und das Zusammenspiel aller Komponenten, insofern bieten wir technikinteressierten Studenten eine ideale Vorbereitung auf ihr späteres Berufsleben“, führt Prill weiter aus. So wurden bisher 95 Prozent aller Teilnehmer im weiteren Verlauf durch die Firma RLE International übernommen.

Nicht nur die Konstruktion, sondern auch der Renneinsatz liegt in Händen der Studenten: Sie bilden die Boxencrew und schrauben während des Rennens selbst an ihrem Fahrzeug. Ein Teammitglied vom letzten Jahr diente sich sogar zum Fahrer hoch.

Nachdem bei der ersten Teilnahme 2014 die Platzierung – die Truppe belegte Rang 133 – eher nebensächlich war und die Jungs sich am meisten darüber freuten, dass ‚ihr Baby‘ es ins Ziel geschafft hatte, sollte es dieses Jahr noch weiter nach vorne gehen. Ins Lenkrad griffen dazu neben DSK-Mitglied Patrick Prill außerdem Marcel Willert, Dr. Jens Ludmann und Daniel Weckop.

In einem spannenden Rennen mit zahlreichen Wetterkapriolen und einer ereignisreichen Nachtphase sah das Team nach 113 Runden durch die grüne Hölle schließlich auf Platz 80 liegend die Zielflagge. Damit ist das Auto, das von Position 118 aus in den Eifelmarathon gegangen war, der beste Ford im gesamten Starterfeld, welches aus über 150 Fahrzeugen bestand.

Man spürt in diesem Team deutlich, dass alle Beteiligten das gesamte Projekt mit Herzblut leben. Noch am Freitag bauten sie beispielsweise aus ihrem privaten Focus einen Sensor aus, um ihr Auto wieder fit fürs Rennen zu machen. Die Stunden, die auch weit über die normale Arbeitszeit hinaus investiert wurden, sind schon gar nicht mehr zu zählen. Umso schöner, wenn die Mühen mit einem solchen Resultat belohnt werden.

Wer selbst Lust bekommen hat, sich bei diesem Projekt zu engagieren, der findet hier weitere Informationen: http://www.motorsport.rle.de.

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