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R1: Das Comeback des Breitensports

Mit der R1-Trophy lassen drei DSK-Mitglieder eine alte Idee wieder aufleben: Ein Auto, viele Einsatzgebiete, überschaubare Kosten.

Es war einmal ein Mann namens Winfried Matter. Der war von 1985 bis 2005 DSK-Präsident und hatte eine verrückte Idee: mit einem Auto sollte man an vier verschieden Cups teilnehmen können – Slalom, Rallye, Bergrennen und Rundstrecke. In den späten 1980ern wurde diese Idee mit einem Suzuki Swift N-1300 in die Tat umgesetzt. Einer der Männer, die von dieser Möglichkeit begeistert Gebrauch machten, war ein gewisser Frank Erhardt, der mit seinem Team und verschieden Fahrern die Rallyewertung gleich drei Mal in Folge (1988/1989/1990) gewann und seine Fahrzeuge auch im Bergrennsport und im Slalom einsetzte.

Die Erinnerungen an diese Jahre dürften es wohl gewesen sein, die Erhardt dazu animierten, nun mit Volker Kirschbaum und Andreas Schwallie ein ähnliches Projekt ins Leben zu rufen: ‚Germany’s R1 Trophy’.
Wie damals soll mit der Trophy auch heute Motorsport zu extrem günstigen Konditionen ermöglicht werden. „Nach der wichtigen Trennung der Gruppe-F von der R1/N1600 ab 2015 haben wir kurz entschlossen eine kompakte Trophäe im Rallyesport ausgeschrieben“, informiert Ehrhardt. „Nun sollten im Hinblick auf die Saison 2016 auch Testveranstaltungen bei Bergrennen, im Rallycross und – wenn möglich – auch auf der Nürburgring-Nordschleife laufen.“

Herzstück von ‚Germany’s R1 Trophy’ ist aber – zumindest im Jahr 2015 – der Rallye-Sport. Die Saison besteht aus zwei voneinander unabhängigen Hälften, in denen jeweils vier Rallyes 35 gefahren werden, wobei die Fontane-Rallye am 25. April gleichzeitig das Finale der ersten und den Auftakt der zweiten R1 Trophy des Jahres darstellt.

Einschreibegebühren gibt es keine, gewertet werden drei der vier Rallyes eines Halbjahrs, wer ins Ziel kommt, wird mit 20 Euro belohnt. Darüber hinaus gibt es auch noch Sonderpreise.
Die Sieger der ersten Trophy des Jahres fahren ab Pfingsten mit 4 Personen nenngeldfrei zur 50. Rallye Antibes, der sogenannten Sommer-Monte. Dort wartet ein Ferienhaus (8 Übernachtungen) direkt am Strand auf die Sieger. Ferner gibt es einen Benzinzuschuss von 500 Euro. Und weil das Team ins Ziel kommen soll, gibt es als weiteren Anreiz 250 Euro ‚Ankommerprämie’.

Doch das soll nur der Anfang sein. Denn grundsätzlich ist die Gruppe R1 zwar eine Rallye-Klasse, doch mit den in ihr hauptsächlich vertretenen Fahrzeugen wie Citroën DS3, Renault Twingo RS, Ford Fiesta 1600 oder in der N1600 beispielsweise der Suzuki Swift Sport 1,6 kann fast überall gefahren werden. Geplant sind neben den Rallyes, genau wie Ende der 1980ern Bergrennen, Slalom und Rundstreckenrennen – und neu dazu gekommen ist Rallycross. Im Bergrennsport ist die Gruppe R1 für dieses Jahr sogar schon ausgeschrieben.

Überhaupt ist die R1 für den Bergrennsport einfach perfekt, mangelt es den Gipfelstürmern doch seit Jahren an einer Nachwuchs- und Einsteigerklasse. Dieses Jahr haben die R1-Organisatoren zwei Bergrennen, das Homburger ADAC Bergrennen (11./12. Juli) im Saarland und dem ADAC Hauenstein-Bergrennen (15./16. August) in der Rhön – als Partner für Einladungsrennen im Rahmen der deutschen Automobil Bergmeisterschaft gewinnen können.

Und auch in punkto Rallycross haben die Organisatoren bereits Nägel mit Köpfen gemacht: Am 13./14. Juni können die R1-Piloten mit ihren Autos den neuen Rallycross-Kurs des Lausitzrings einweihen – und wenn sechs bis sieben Fahrzeuge dabei sind, wird es sogar ein Rennen für die R1-Piloten geben.

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