Fast 90 aktive DSK-Mitglieder sind beim 24h-Rennen Nürburgring am Start. Viele weitere DSKler sind in den Rahmenserien bei der Rundstrecken Challenge Nürburgring, den Tourenwagen Legenden, der Cup- und Tourenwagen Trophy sowie den ADAC 24h Classics dabei. Und auch hinter den Kulissen engagieren sich DSKler für den reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung. Eine von ihnen ist Lena Haberjan. Die Beisitzerin im DSK-Präsidium überprüft als Kommissarin in der Technischen Abnahme die teilnehmenden Rennfahrzeuge.
Lena, was genau passiert in der Technischen Abnahme? Was ist die Aufgabe von dir und deinen Kollegen?
Als technische Kommissarin kontrolliert man vor Beginn der Veranstaltung die sicherheitsrelevante Ausstattung der Fahrzeuge. Dazu gehören unter anderem die Sitze, die Gurte, Feuerlöscher, den Sicherheitstank und weitere Sicherheitseinrichtungen. Bei den Gurten achten wir zum Beispiel auf Beschädigungen und beim Tank auf das Ablaufdatum der Zulassung.
Darüber hinaus wird zum Beispiel geprüft, ob die Fahrzeuge entsprechend dem Reglement ihr Mindestgewicht haben. Des Weiteren wird bei einigen Fahrzeugen die Balance of Performance überprüft. Das betrifft aber nur einige Klassen, wie zum Beispiel die GT3-Fahrzeuge in der SP9 und die GT4-Fahrzeuge in der SP10.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Technik hat mich schon immer begeistert. Es ist toll, die Fahrzeuge so nah zu sehen und unter die Lupe zu nehmen, sie zu kontrollieren. Der Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen sowie den Teams macht ebenfalls viel Spaß.
Beim 24h-Rennen gehen fast 140 Fahrzeuge an den Start. Vom Profi- bis zum Amateurteam ist alles dabei. Gibt es da Unterschiede bei den Teams?
Da ich mich in der Technischen Abnahme fast ausschließlich um die GT3-Fahrzeuge kümmere, habe ich es eigentlich nur mit professionellen Teams zu tun. Aber trotzdem gibt es Unterschiede. Einige sind etwas chaotisch, andere sind sehr gut vorbereitet und strukturiert. Das gefällt mir grundsätzlich besser.
Wie lange bist du vor Ort im Einsatz?
Am Dienstag beginnen wir in der Technischen Abnahme mit unserer Arbeit und sind dann bis Sonntag im Einsatz. Feierabend ist erst, wenn die Nachkontrollen nach dem Rennen vorbei sind und der Parc Fermé geöffnet wird. 30 Minuten nach dem Veröffentlichen der Ergebnisse gibt es noch eine Protestfrist, die wir abwarten müssen. Während das Rennen läuft, stehen wir jederzeit auf Abruf bereit. Zum Beispiel müssen wir – in Absprache mit der Rennleitung – nach einem Unfall entscheiden, wann das Fahrzeug zurück zum Team kann. Teilweise müssen wir auch Unfallberichte schreiben, in denen die Schäden dokumentiert werden.
Gibt es ein Kuriosum, an das du dich besonders gut erinnern kannst?
Auf Anhieb fällt mir nichts ein. Ich habe schon einige komische Sachen erlebt, aber so richtig in Erinnerung geblieben ist mir nichts. Klar, es gibt immer etwas, wo man den Kopf schüttelt und sich fragt, warum machen die das. Aber das ist eigentlich eher selten der Fall.