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FAQs

Fragen und Antworten zum Einstieg in den Motorsport

Welche Motorsportdisziplinen gibt es?

In Deutschland gibt es insgesamt elf verschiedene Disziplinen: Rundstrecke, Bergrennen, Rallye, Autocross, Rallycross, Slalom, Kart Sport, Drag Racing, Historischer Sport und Driftsport. Seit 2018 gilt auch das SimRacing als offizielle Motorsport-Disziplin.  

Ich habe Interesse an Motorsport. Wie finde ich den Einstieg, der zu mir passt?

Das ist insbesondere abhängig vom Budget und dem Alter. Das günstigste Mittel, um in den Rennsport einzusteigen, ist gerade für Nachwuchsfahrer der Kartsport. Die Rennstrecken sind in ganz Deutschland. Hobby-Rennfahrer können problemlos eine C-Lizenz beantragen. Viele Rennteams bieten Autos zur Miete an. Einige Rennen wie eine Gleichmäßigkeitsprüfung sind sogar mit dem eigenen Auto möglich

Mit welchen Kosten muss ich pro Jahr rechnen?

Unterschiedlich. Je nach Rennserie und dem damit verbundenen Aufwand und den Kosten wie Meldegebühr, Spritverbrauch und Materialverschleiß. Hinzu kommen spezielle Schutzausrüstungen, wie ein feuerfester Rennoverall oder der Helm und Kosten für die jeweilig erforderliche Lizenz. Eine Race Card, die für ein einzelnes Event in Deutschland gilt, ist für 19 Euro eine internationale Lizenz für 314 Euro zu haben. Seit 2021 gibt es dieses Dokument auch in digitaler Form. Als Mitglied in einem Automobilclub gibt es lohnende Rabatte

Kann man auch mit Motorsport anfangen, wenn man über 30 Jahre oder älter ist?

Selbstverständlich. Die Leistung ist entscheidend, nicht das Alter. Wenn man die erforderliche körperliche und geistige Fitness mitbringt, kann man auch mit über 30 Jahren noch mit dem Motorsport beginnen, man muss ja nicht gleich wie Michael Schumacher mit 43 Jahren noch in der Formel 1 starten. Zudem gibt es viele verschiedene Abstufungen und Schwierigkeitsgrade bei den jeweiligen Disziplinen.

Sind Track Days, wie z.B. die Freien Fahren des DSK, ein guter Einstieg in den Motorsport?

Ja, sie sind dafür geradezu ideal. Seit Jahren erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit bei den Mitgliedern. Man kann sich ähnlich wie früher in der Fahrschule ohne Druck beziehungsweise eine gesteigerte Erwartungshaltung an die Strecke und das Auto herantasten und sich in Ruhe sich mit den Geschwindigkeiten vertraut machen. Man lernt wo die besten Bremspunkte sind, wie man am besten die Kurven ansteuert und wie sich die Fliehkräfte im Auto verhalten. 

Welches sind die wichtigsten Verbände national und international?

Der internationale Motorsport wird von den beiden Weltverbänden FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) und FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) gelenkt. Als Sporthoheit für den Automobil- und Motorradsport vertritt der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e.V.) den deutschen Motorsport als Mitglied in den internationalen Verbänden. Der DMSB überwacht die Einhaltung der Regularien. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V., kurz ADAC, ist Europas größter Verkehrsclub und er bietet zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten, zudem richtet der ADAC viele namhafte Rennserien aus.

Brauche ich einen Führerschein bzw. eine Lizenz?

Bei Trackdays (Freies Fahren) und Touristenfahrten reicht in der Regel der normale Führerschein. Beim Automobil-Slalom und den Gleichmäßigkeitsprüfungen ist aber beispielsweise zur Teilnahme eine Lizenz des DMSB vonnöten. Je nachdem, um welche Veranstaltung es sich handelt, ist eine nationale oder internationale Rennlizenz erforderlich.

Welche Lizenzen gibt es?

Die Rennlizenz ist der „Führerschein“ der Rennfahrer. Es gibt viele verschiedene, die sich in Hinblick auf die Lizenzstufen, Voraussetzungen und Kosten unterscheiden. Anfangen bei der Race Card, die nur für ein einzelnes Event in Deutschland gilt, bis zur internationalen A-Lizenz, mit der man beinahe jedes Autorennen fahren darf. Ab der nationalen A-Lizenz ist ein Medizincheck notwendig. Für die ersten Schritte im Rennsport reicht meist die nationale C Lizenz. Eine theoretische Schulung ist nicht erforderlich. Wer mit seiner Fahrerlizenz der C-Klasse in den letzten 24 Monaten an mindestens drei Veranstaltungen teilgenommen hat, kann die nationale Lizenz der Stufe B erwerben. Damit darf man auch bei Veranstaltungen mit ausländischer Beteiligung mitfahren. Die nationale A-Lizenz kann über einen DMSB-genehmigten Lizenzlehrgang erworben werden. Analog zu den Lizenzen im Automobilsport gibt es auch im Kart- und Motorradsport ein System aus unterschiedlichen, nationalen und internationalen Lizenzstufen. Über das Online-System des DMSB können entsprechende Anträge für den Automobil und Motorradsport ganz einfach am Computer gestellt werden.

Wie bekomme ich eine Lizenz?

Über die Seite des DMSB findet man eine lange Liste autorisierter Anbieter von Lizenzlehrgängen wie zum Beispiel die Nürburgring Driving Academy. Auch beim DSK ist es möglich im Rahmen der Freien Fahren an einigen ausgewählten Veranstaltungen eine Lizenz zu erwerben. Neben der klassischen Jahreslizenz kann auch eine Lizenz für eine einzelne Veranstaltung gelöst werden: die Race Card. Sie berechtigt zum Start bei Wettbewerben im Einflussbereich des DMSB. Diese Tageslizenz ist besonders für Einsteiger geeignet, die nur an einer oder zwei Veranstaltungen im Jahr teilnehmen möchten. Sie kann über das DMSBnet oder über die DMSB-App auf dem Smartphone gelöst werden.

Kann ich Sportwagen für motorsportliche Aktivitäten auch mieten? Wenn ja, wo und zu welchem Preis?

Auch hier gibt es etliche unterschiedliche Anbieter an jeder Rennstrecke. Am Nürburgring gibt es unter anderem das bekannte RingTaxi. Man hat die Wahl zwischen einer Runde als Pilot im Fahrzeug seiner Wahl beziehungsweise in Begleitung eines professionellen Coaches oder als Co-Pilot über die Nordschleife oder den Grand-Prix-Kurs. Die Preise liegen zwischen 250 und 700 Euro für eine Runde.

Was benötige ich sonst noch an Ausrüstung, um Motorsport zu betreiben?

Zur Sicherheitsausrüstung gehören der Helm (1.000 bis 3.000 Euro), ein Rennoverall (500 bis 1.000 Euro), Rennschuhe mit griffiger Sohle (150 bis 400 Euro), Rennhandschuhe mit speziellem Grip (zirka 100 Euro), feuerfeste Unterwäsche (300 Euro), feuerfeste Sturmhaube (50 Euro). Gegebenenfalls auch ein Trinksystem (50 Euro) oder das HANS-System (1.500 Euro).

Wie kann ich mich auf meine Motorsport-Aktivitäten vorbereiten?

Man kann sich sicherheitshalber von einem Arzt vorher auf Herz und Nieren prüfen lassen. Diese schnellen Rennwagen zu bewegen, erfordert eine gewisse Fitness. Viele erfahrene Motorsportler wie die DSKler Werner Gusenbauer oder Peter Bonk bieten Coachings für einzelne Personen oder in Gruppen an. Bei dem Training haben die Teilnehmer mehr oder weniger die freie Fahrzeugwahl. Nach der Einweisung in das jeweilige Fahrzeug geht es mit dem Instruktor auf Strecke. Neben dem Coaching, werden auch Runden eigenständig absolviert.

Gibt es z.B. Simulatoren oder Videospiele, mit denen ich trainieren kann?

Das geht sogar mittlerweile sehr gut mit der Playstation, der Xbox oder am PC, denn diese werden immer leistungsfähiger. Wer keine Konsole nutzen möchte, der ist bei der Simulation „iRacing“ richtig, sie bietet eine hohe Qualität sowohl grafisch als auch vom Fahrverhalten her. Allerdings kostet das Abo jährlich mindestens 100 Euro. Wer wenig Erfahrung mit Rennsimulatoren hat (ein Cockpit kostet rund 500 Euro), der sollte sich „RaceRoom“ anschauen. Das Basisspiel ist kostenlos, ist aber nur für den PC verfügbar. Ausschließlich für die Playstation verfügbar ist „Gran Turismo Sport“ (19.90 Euro). Für die Xbox gibt es das Spiel „Forza Motorsport 7“ (39,99 Euro).