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3 Fragen an: Bettina Nill

Bettina, stell dich bitte kurz vor.

Ich bin Bettina Nill, bin 33 Jahre alt und komme von der Schwäbischen Alb. Beruflich bin ich im Bankwesen tätig. Motorsport betreibe ich seit ca. 15 Jahren als Hobby. Mein Talent reicht sicherlich nicht für ein professionelles Level, aber mir macht der Motorsport Spaß. Ich würde gerne mehr Rennen fahren, aber es ist ein teurer Sport. Also konzentriere ich mich zum Großteil auf Track Days.

Wie bist du zum Motorsport gekommen und welche Rennen hast du bereits bestritten?

Als Kind habe ich zusammen mit meinem Opa Motorsport im Fernsehen geschaut, vor allem Formel 1 und DTM. Später, als ich fast erwachsen war, bin ich häufiger mit meinem Vater an die Rennstrecke gegangen. Wir waren bei DTM-Rennen, bei den GT Masters oder der Formel 1, vor allem am Hockenheimring oder Nürburgring.

Zu dieser Zeit gab es in meinem Umfeld viele, die aktiv im Motorsport unterwegs waren, vor allem bei verschiedenen Track Days. So wurde ich auf die Möglichkeit aufmerksam, selber hinter dem Steuer zu sitzen. Mein erster Event war eine Touristenfahrt auf der Nordschleife. Das war der berühmte Sprung ins kalte Wasser, schwieriger hätte ich es mir nicht aussuchen können! Ich war im eigenen Auto unterwegs und hatte schon ziemlich Bammel, dass ich etwas kaputt mache. Aber es war sehr aufregend und hat mir riesigen Spaß gemacht.

Eine Bekannte von den Fahrten auf der Nordschleife hat mich dann 2014 angesprochen, ob ich mit ihr zusammen einen Lizenzkurz machen möchte, damit sie nicht die einzige Frau ist. Ich habe spontan zugesagt.  Klar wollte ich meine Lizenz dann auch nutzen, und so habe ich mich bei einem Team für zwei, drei Testtage eingemietet. Kurze Zeit später bin ich mein erstes Rennen auf einem Cup Clio im Bördesprint in Oschersleben gefahren. Das Auto, ein Markenpokal-Fahrzeug, war ungewohnt und technisch schwierig zu fahren, aber ich bin ins Ziel gekommen! Als nächstes fuhr ich mit einem anderen Team im ADAC Dacia Logan Cup, auch in Oschersleben. Mit genügend Rennen auf nationaler Ebene in Wertung erhielt ich eine internationale Lizenz und fuhr 2017 ein Rennen in der DMV NES 500.

Vor drei Jahren wagte ich den Sprung in die Spezial-Tourenwagen-Trophy und bestritt ein Rennwochenende in Hockenheim. Es war zugleich mein bestes Ergebnis bisher, denn ich habe es in meiner Klasse aufs Podium geschafft! Aufgrund der Kosten und der Pandemie lege ich aktuell eine Pause ein. Ich hoffe aber sehr, dass ich bald wieder starten kann!‘

Wieso engagierst du dich beim DSK Women’s Club?

Bei allen Events an und auf der Rennstrecke finde ich es immer schön, wenn andere Frauen dabei sind. Man hat dann automatisch mehr Verbündete. Wir sprechen die gleiche Sprache und haben oft andere Ansätze oder Vorlieben als die meisten Männer.

Beim DSK Women’s Club finde ich es toll, dass wir uns auf einer eigenen Plattform und bei speziellen Events untereinander bezüglich unserer Motorsport-Erfahrungen austauschen können und uns so gegenseitig unterstützen. So muss man sich nicht alles selber mühsam zusammensuchen. Das sind zum Beispiel Themen wie: ‚Wie bekomme ich eine Rennlizenz‘, ‚welche Voraussetzungen muss ich für welche Serie mitbringen‘, ‚wie kann ich die internationalen Rennserien erreichen‘, usw. So können wir uns das Leben im Motorsport etwas vereinfachen!

Zudem hoffe ich, dass sich durch den Women’s Club mehr Frauen trauen, Motorsport auszuüben.

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