Mit dem DSK Rallye Junior Team hat der Deutsche Sportfahrer Kreis in diesem Jahr ein ganz besonderes Nachwuchs- und Förderprojekt aus der Taufe gehoben: Drei Teams starten unter der Flagge des DSK in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM), dem höchsten deutschen Rallye-Championat. Die drei Einsatzfahrzeuge werden von eigenständigen Teams betreut und eingesetzt. Im Interview zieht DSK-Präsidiumsmitglied, Initiator und Mentor Armin Schwarz nach den ersten beiden DRM-Veranstaltungen ein erstes Fazit und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.
Armin, wie sind deine Eindrücke nach den ersten beiden Rallyes? Bist du mit dem Abschneiden zufrieden?
Ja, ich bin sehr zufrieden, auch wenn hier und dort sich noch Verbesserungspotential gibt. René und Dennis sind im Saarland auf Anhieb Dritte geworden – das war ein großartiger Einstand. Chris und Katrin haben in Hessen als Viertplatzierte einen Podiumsplatz knapp verpasst und auch Roman hat bei beiden Rallyes eine tolle Performance gezeigt. Wir können mit den Ergebnissen und der Leistung eines jeden einzelnen also mehr als zufrieden sein. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Team ist sehr gut. Als René und Dennis bei der Rallye Vogelsberg ausgefallen sind, haben sie im Ziel Chris und Katrin mit den Worten ‚schön, dass ihr den vierten Platz nach Hause geholt habt’, gratuliert. Besser kann man den Teamgedanken nicht leben. Das ist auch eine unglaubliche Motivation für alle Beteiligten – teamübergreifend.
Also hat sich auch die Idee, drei Teams unter einem Dach zu vereinen, bereits bewährt?
Absolut. Das DSK Rallye Junior Team ist bereits jetzt ein großer Erfolg. Unsere Idee, drei Teams unter einem Dach des DSK zu vereinen, hat sich bereits nach zwei Veranstaltungen als richtig erwiesen. Wir als DSK können keine Autos einsetzen, aber wir können optimale Voraussetzungen und Bedingungen schaffen, den Nachwuchs zu fördern. Am Serviceplatz herrscht eine unglaublich tolle Atmosphäre, ein sehr freundschaftliches und kollegiales Miteinander. Die Teams arbeiten zwar alle eigenständig, trotzdem tauschen sich untereinander aus und davon profitieren alle: Ob es um Fahrwerkseinstellungen oder um die richtige Reifenwahl geht, am Ende zählt der Erfolg. Auch für unsere Junioren ist das ein wichtiger Bestandteil: Sie müssen ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen und als Team-Player agieren.
Wie geht es mit DSK Rallye Junior Team weiter? Gibt es schon Pläne für die Zukunft?
Das Projekt ist langfristig angelegt und unser Ziel ist, den Rallye-Nachwuchs nachhaltig zu fördern und zu unterstützen – auch in den kommenden Jahren. Wir können den Nachwuchs aber nur bis zu einem bestimmten Grad ausbilden. Sobald die Jungs auf eigenen Beinen stehen können werden sie an einen Punkt kommen, an dem sie zu anderen Teams wechseln. Dann ist unsere Betreuung vielleicht nicht mehr ganz so intensiv wie im Junior-Team, dennoch stehen wir weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Wichtig ist es, mit ihnen und den Teams in Verbindung zu bleiben. Der frei gewordene Platz sollte von uns dann mit einem neuen Schützling besetzt werden. Unsere Unterstützung richtet sich aber nicht nur an die Fahrer aus dem Junior-Team – unser Event-Truck am Serviceplatz steht allen DSKlern offen und wir stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Aber nicht nur DSKler sind eingeladen uns zu besuchen. Jeder Interessierte ist bei uns herzlich willkommen.
Apropos Schützling. Roman Schwedt ist als ‚Top-Talent’ aus dem DSK Rallye Scouting hervorgegangen. Wie hat speziell er sich bei den beiden ersten Rallyes geschlagen?
Roman hat im vergangenen Jahr an drei Schotter-Trainings teilgenommen und sich jedes Mal verbessert. Ich habe ihn beobachtet und schließlich zum Scouting mit dem Ford Fiesta R5 eingeladen. Auf dem leistungsstarken R5 hat er sich gut präsentiert – und jetzt ist er Teil des Teams. In der DRM hat Roman seine Leistungen aus dem Scouting bislang bestätigt. Er war schnell unterwegs, ist gute Zeiten gefahren und hat den Opel Adam R2 sicher und unbeschadet ins Ziel gebracht. Damit sind schon mal wichtige Grundvoraussetzungen geschaffen. Er ist für jeden Tipp dankbar und setzt die auch direkt um. Darüber hinaus ist er extrem teamfähig. Im DSK Rallye Junior Team profitiert er natürlich auch direkt vom Erfahrungsschatz der anderen. Aber genau so soll es ja auch sein.
Wie ist die Idee zu den DSK Rallye Schotter Trainings entstanden?
Um international erfolgreich Rallye zu fahren, musst du auf Schotter schnell sein. In der Rallye-Weltmeisterschaft sind rund 80 Prozent der Wertungsprüfungen auf Schotter. Hier hinkt Deutschland hinterher, was auch an den fehlenden Trainingsmöglichkeiten liegt. Die Skandinavier zum Beispiel sind da viel weiter als wir. Aber das Training ist nicht nur für das Fahren auf Schotter gut: Die Teilnehmer lernen viel über Fahrdynamik und Fahrzeugkontrolle, die am Ende auch auf nassem Asphalt oder bei generell schwierigen Bedingungen den Speed verbessert. Wir können auf individuell auf die Stärken und Schwächen der Teilnehmer eingehen, Tipps geben und vor allem eins: Üben, üben, üben. Bei den Schotter-Trainings kam uns dann die Idee des Scoutings, da einfach potenzielle Talente wie Roman sich zeigten. Wer sich gut präsentiert wird zu der Sichtung eingeladen – das kann man nicht kaufen.
Gibt es in diesem Jahr wieder ein DSK Rallye Scouting?
Ja, aber nur wer an den Trainings teilnimmt, hat die Chance, zum Scouting eingeladen zu werden. Ich bin stolz zu verkünden, dass wir die Sichtung in diesem Jahr zusammen mit unserem DSK-Förderpartner Hyundai und dem Rallye-Werksteam aus Alzenau machen. Hyundai stellt für die eingeladenen Talente einen i20 R5 zur Verfügung und kümmert sich um die Betreuung vor Ort. Das ist eine einmalige Chance und zeigt auch, was alles möglich ist. Als Mobilitätspartner des DSK stellt Hyundai zum Beispiel auch das Rallye-Infomobil, das vor allem für die Zuschauersicherheit und Informationsmobil bei Rallyes eingesetzt wird. Eine tolle Partnerschaft, auf die wir stolz sein dürfen.