Motorradfahrer werden im DSK sehr geschätzt. „Wir vertreten die Interessen aller aktiven Sportfahrer, ob auf vier oder zwei Rädern“, betont DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn nach einigen Rückfragen. Motorradfahren sei ein ultimatives Erlebnis, gerade auch für Sportfahrer. Das Freie Fahren des DSK ist ein touristisches Besichtigungsfahren; es ermöglicht das Befahren renommierter Pisten abseits der öffentlichen Straßen, um ohne Gegenverkehr und ohne Leistungsdruck eines Wettbewerbs unbeschwert Schräglagen auszukosten. Zahlreiche Motorsportanlagen werden vom DSK angemietet und seinen Mitgliedern kostengünstig zur Ausfahrt zur Verfügung gestellt.
Als Neuerung für die Saison 2016 kündigte der DSK zudem an, auch solche Motorräder zuzulassen, die aufgrund einfacher Umbauten nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden dürfen.
Die Nachfrage ist generell extrem hoch. „Für Automobile haben wir jedesmal lange Wartelisten, aber wir reservieren bei ausgewählten Veranstaltungen immer auch Gruppen für unsere Zweiradfahrer“, erläutert der DSK-Präsident. Diese sind nicht immer ausgebucht, weil sich Biker verständlicherweise oftmals wetterabhängig entscheiden. So müssen manchmal vierzig Autofahrer warten, um zehn Bikern den Vortritt zu lassen, weil der DSK diesen eine faire Chance gibt. Leider kommt es bei Bikern zudem häufiger zu Unfällen als bei Autofahrern. In der Regel wird die Sitzung in solchen Fällen unterbrochen, bis die Rettungsmaßnahmen abgeschlossen sind, was ebenfalls zu Lasten der nachfolgenden Autofahrer-Gruppe geht, die warten muss.
Nichtsdestotrotz hält der DSK das Freie Fahren für Motorradfahrer im Angebot aufrecht – nur auf der Rennstrecke können die Fähigkeiten zur Schräglage einigermaßen gefahrlos geübt werden. Einzig auf der Nordschleife des Nürburgrings müssen jetzt die Biker ganz zurücktreten. Grund sind die Unfallzahlen, die den Verantwortlichen dort den Schweiß auf die Stirn getrieben haben. Die Nürburgring-Nordschleife ist eine der anspruchsvollsten und gefährlichsten Strecken der Welt. Motorradfahrer verunglücken dort überdurchschnittlich häufig. „Wir haben mit viel Glück bei den leider regelmäßigen Stürzen der Biker bisher nur Verletzte und Schwerverletzte zu beklagen gehabt“, stellt Reinhard Michel, Geschäftsführer der DSK Betriebsgesellschaft fest. „Wir können dies in Zukunft aber nicht mehr verantworten.“
Das Präsidium des DSK hat daher einstimmig beschlossen, beim Freien Fahren auf der Nordschleife keine Motorradfahrer mehr zuzulassen und bittet sein Mitglieder hierfür um Verständnis. Präsident Ziegahn: „Wir stehen in unserem Leitbild für Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit – da müssen wir auch die Verantwortung tragen.“