Die Bestimmungen für Rennen auf der Nürburgring Nordschleife sind naturgemäß ein kontroverses Thema zwischen den verschiedenen Akteuren, Fahrern, Sportwarten, Veranstaltern, Teams, Verbänden und dem DMSB. Unter der Leitung von Olaf Manthey hat sich jetzt die von aktiven Teams gestützte ‚Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring’ gegründet – auch mit dem Ziel, der Umsetzung der Vorschläge der vom DMSB eingesetzten Fahrer AG. Andernfalls drohe Boykott der Langstreckenrennen am Nürburgring durch namhafte Teams. „Solange es keine Einigung über die Vorschläge der Fahrer AG gibt, werden die Teams nicht starten“, sagt Olaf Manthey.
Rückblende. Nach dem schweren Unfall beim VLN-Saisonauftakt, bei dem ein Zuschauer tödlich verletzt wurde, reagierte der DMSB mit zwei Sofortmaßnahmen: Tempolimit in bestimmten Streckenabschnitten der Nordschleife und das Nordschleifen-Permit, eine Zusatzlizenz ausschließlich für Rennen auf der Nordschleife gültig. In unterschiedlichen Arbeitsgruppen ließ der DMSB dann Vorschläge für die Zukunft erarbeiten. Die Fahrer AG, unter Leitung von Dirk Adorf und Mitwirkung von Marc Lieb, Arno Klasen, Altfrid Heger und Markus Oestreich, hat nach vielen Gesprächen mit Aktiven, Teams, Sportwarten und Offiziellen fundierte Vorschläge zu wichtigen Regelungen im Langstreckensport auf dem Nürburgring erarbeitet. In einer Presseerklärung hatten die Fahrer ihre Besorgnis geäußert, dass ihre Vorschläge vom DMSB nicht als ganzes Paket umgesetzt werden, vor allem hinsichtlich Nordschleifen-Permit und Code-60-Regelung.
Der Deutsche Sportfahrer Kreis begrüßt die Gründung der ‚Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring’ und ist der Meinung, dass der DMSB in ihr einen wertvollen Gesprächspartner hat. „Beide Seiten müssen den Dialog fortsetzen, denn Motorsport ist weder ohne Teams und Fahrer noch ohne DMSB machbar“, sagt DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „Der DMSB, als nationale Sporthoheit, ist für Reglements, Lizenzen und Genehmigungen zuständig und muss logischerweise auf die Bedürfnisse und Vorschläge der Teams und Aktiven eingehen und sich im Gespräch öffnen. Die sachlichen Aspekte können meiner Meinung nach unter Experten weiterentwickelt und einer Lösung zugeführt werden. Auf keinen Fall darf der Motorsport darunter leiden.“