Sie hatten bisher kaum Erfahrung auf der Langstrecke gesammelt und überquerten dennoch als jubelnde Triumphatoren die Ziellinie: Formel 1-Pilot Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy feierten in ihrem Porsche 919 Hybrid den Sieg bei den 24h-Rennen in Le Mans. Alle drei waren beim Klassiker zum ersten Mal in der LMP1-Klasse am Start und bescherten Porsche den ersten Sieg nach 1998. „Im zweiten Anlauf nach der Rückkehr in die Sportwagenszene das traditionsreiche Rennen Le Mans zu gewinnen, verdient eine besondere Anerkennung“, gratuliert der Präsident des Deutschen Sportfahrer Kreises (DSK) Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. Den Porsche-Erfolg in Frankreich komplettierten DSK-Mitglied Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber im zweiten Porsche 919 Hybrid auf Platz zwei.
Der DSK ist mit dem legendären Rennen an der Sarthe eng verknüpft. So zeigte unter anderem die dortige Katastrophe vor 60 Jahren, die 84 Menschenleben forderte und als schwerster Unfall im Rennsport gilt, den dringenden Handlungsbedarf im Motorsport. „Das war ein wachrüttelndes Ereignis, das mit dazu beigetragen hat, eine Institution wie den DSK zu gründen“, sagt Ziegahn. Der DSK war die erste und einzige Vereinigung von Fahrern und Aktiven, die sich damals in einer Vorreiterrolle um das Thema Sicherheit im Motorsport kümmerte. Die Aktiven übernahmen selbst die Verantwortung in einer gesellschaftlichen Debatte. Auch 57 Jahre nach der Gründung im Jahr 1958 ist die Sicherheit beim DSK – mit fast 13.000 Mitgliedern die größte Vereinigung von aktiven Fahrern und Motorsportfans in Europa – das vorrangige Ziel. Ein weiteres ist die konsequente Umweltarbeit, die sich in Le Mans unter anderem in der Verwendung der Hybrid-Antriebe widerspiegelt. Ziegahn: „Das unterstreicht das heutige Leitbild der Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit – eines der drei Leitmotive des DSK.“ Aktuell beteiligt sich der DSK aktiv an der Entwicklung von tragfähigen und zukunftsfähigen Lösungen für die Nürburgring Nordschleife. Dazu hat der Deutsche Sportfahrer Kreis auch ein Positionspapier entwickelt.
Dass die Traditionsveranstaltung in Le Mans nicht unter den Neuerungen der vergangenen Jahrzehnte leidet, hat das packende Rennen am Wochenende unter Beweis gestellt. Während Porsche einen historischen Doppelsieg feierte musste sich Seriensieger Audi mit dem dritten Platz begnügen. Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer konnten ihren Titel im R18 nicht verteidigen. Ziegahn: „Der DSK gratuliert den Siegern, insbesondere den beiden deutschen Herstellern Porsche und Audi, die auf eindrucksvolle Weise die technische Kompetenz der deutschen Autoindustrie untermauern.“
Übrigens: Auch DSK-Mitbegründer Wolfgang Graf Berghe von Trips ging in Le Mans an den Start. Seine Rennsporteinsätze an der Sarthe waren allerdings wenig erfolgreich: Nur 1956, bei seiner Premiere in Le Mans, fuhr er mit seinem Teamkollegen Richard von Frankenberg als Fünfter ins Ziel. Bei den anderen Einsätzen schied er aus.