Ein zweiter Platz beim Saisonfinale in Abu Dhabi reichte aus – Nico Rosberg ist erstmals Formel-1-Weltmeister. In seiner elften Saison in der Königsklasse ist der 31-Jährige am Ziel seiner Träume. Nach den Titeln von Michael Schumacher und Sebastian Vettel ist er der dritte deutsche Fahrer, der sich seit 1950 in der Formel 1 zum Champion krönte. Zugleich ist er nach Damon Hill (1996) der zweite Fahrer, dem es gelang, das Erbe seines Vaters anzutreten: Vater Keke Rosberg hatte im Jahr 1982 den Formel-1-Titel errungen. Und Rosberg ist der erste deutsche Weltmeister in einem Silberpfeil.
„Wir vom DSK freuen uns sehr über diesen Titel. Nico Rosberg hat in seiner Karriere viel Geduld und Durchhaltevermögen bewiesen und ist nun völlig verdient Weltmeister. Der DSK gratuliert ihm dazu ganz herzlich und ernennt Nico Rosberg zum Ehrenmitglied“, sagt DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „Nico Rosberg hat die Formel 1 in den vergangenen Jahren mitgeprägt. In seinen elf Jahren in der Königsklasse war er am Ende lediglich zweimal schlechter als Rang Platz 10. Im teaminternen Duell mit Lewis Hamilton hatte er es zuletzt nicht immer leicht, musste sich dem Briten zweimal geschlagen geben. Doch es spricht für Rosberg, dass er nie aufgegeben und an seine Chance geglaubt hat. Dabei ist er immer fair geblieben, was man nicht von allen Konkurrenten behaupten kann. 2016 gewann er neun Rennen, fuhr sieben weitere Male aufs Podium und erntet nun den Lohn für seine harte Arbeit. Das verdient höchsten Respekt und Anerkennung.“
Die Formel-1-Weltmeisterschaft ist zwar der bedeutendste, aber nicht der erste Titel in Nico Rosbergs Karriere: Wie so viele Motorsportler startete auch seine Laufbahn auf der Kartbahn. Im Alter von 15 Jahren wechselte er zur Iberischen Formel BMW, mit 17 Jahren feierte er den Gesamtsieg in der Deutschen Formel BMW (2002). Nach zwei Jahren in der Formel-3-Euroserie gewann er die Wintersaison in der Spanischen Formel 3 und feierte im Jahr darauf seinen dritten Titel als GP2-Meister (2005). Nur wenige Wochen später ging er für Williams in Bahrain bei seinem ersten Formel-1-Rennen an den Start und beendete seine Debüt-Saison auf dem 17. Gesamtrang. Nach vier Jahren bei Williams wechselte er zu Mercedes, wo seine Karriere endgültig richtig Fahrt aufnahm. 2012 feierte er im 111 Formel-1-Rennen seiner Laufbahn in China seinen ersten Sieg. Vier Jahre später hat er diese Bilanz in 206 Rennen auf 23 hochgeschraubt, stand 34 weitere Male auf dem Podium, ging 30 Mal von der Pole-Position ins Rennen und darf sich seit dem vergangenen Wochenende Formel-1-Weltmeister nennen.