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Editorial: Racer Gen

Ist es das ‚Racer Gen‘, das Erbgut, das den Motorsportler formt? Der unbedingte Willen zum Siegen, die Kompromisslosigkeit, alles zu riskieren? Braucht es dazu auch die ‚Rennintelligenz‘, die Fähigkeit mit Übersicht und Vorschau einen Rennverlauf zu ‚lesen‘ und einzuteilen? Wann führt die wachsende Erfahrung den ungestümen jugendliche Heißsporn zum cleveren Taktiker, der die nächsten Züge seiner Konkurrenten vorhersieht? Vom Einsteiger zum Nachwuchs, vom Talent zum Sieger, vom Sieger zum Meister – das ist die Leiter des Erfolgs.

Gerade kehre ich zurück von meinem Einsatz beim ADAC Racing Weekend auf dem Hockenheimring, bei dem alle Generationen vom Rookie bis zum Gentleman Driver vertreten sind. Besonders haben mich die Begegnungen mit unseren DSK Partner-Serien STT und GTC und ihren Teilnehmern gefreut. Beide, aber auch die anderen Serien beim Racing Weekend, bieten ein tolles Format, in dem der Slogan untermauert wird: Motorsport ist Leben von 8 bis 80 Jahren – die Zeit dazwischen ist Warten. Ich habe die jungen und die erfahrenen Piloten beobachtet – dieses Racing Gen leuchtet immer in ihren Augen. Schade nur, dass wir keine Zuschauer empfangen durften.

Netflix setzt beim Racing Gen noch einen drauf: „Schumacher“. Ehrlich gesagt habe ich feuchte Augen bekommen, als ich den jetzt neu erschienen Film über unser DSK-Ehrenmitglied Michael Schumacher gesehen habe. Gerade er hat zweifelsohne das Racing Gen, er kam von unten, er dominierte durch Leistung und akribische Fleißarbeit, er brachte Führungsqualität („Leadership“) in seine Teams und er ist ein herausragender Familienmensch. In meinen Augen ist er ein Motorsportler, der uns allen eine gute Richtung weist. Ehrgeiz, Siegeswillen und Freude am Fahren bündeln wir Sportfahrer seit jeher zu einem Gesamtpaket.

Wir als DSK respektieren seit dem tragischen Unfall selbstverständlich den Wunsch der Familie Schumacher nach Ruhe und Distanz für Michael; viele unserer Mitglieder und ich selbst sind aber in Gedanken bei ihm. Wer die Gelegenheit findet, sollte sich den sehr authentischen Film „Schumacher“ und die zahlreichen Gespräche mit seinen Weggefährten unbedingt anschauen. Herzlichst Euer

Herzlichst Euer
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn

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