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Editorial: Rettungskräfte im Motorsport

In seinem monatlichen Editorial bezieht DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Stellung zu aktuellen Themen. 

Sie stehen nur im Rampenlicht, wenn es gekracht hat; sie bleiben als Menschen unbekannt, sie helfen selbstlos aber natürlich fachkundig. Vom Sportwart an der Strecke über die medizinischen Ersthelfer, die Feuerwehr, die Rettungssanitäter, den Rennarzt bis über das Medical Center hin zum Hospital sorgt die Rettungskette für die größtmögliche medizinische Hilfe und Versorgung. Heute können sich Rennfahrer auf genau diese funktionierende und professionelle Zusammenarbeit verlassen. Das hat gerade erst wieder der Feuerunfall von Romain Grosjean gezeigt.

Zu verdanken haben wir dies neben dem großartigen Engagement der Mediziner und der Sicherheitsexperten vor allem einer immer hochwertigeren Aus- und Weiterbildung über die Sportdachverbände, national und international. Das fängt bei der Analyse von Unfällen an, widmet sich dem fachkundigen Retten, dem Transport und der Erstversorgung. Hier gibt es einen riesigen Erfahrungszuwachs, der zu realistischeren Unfallszenarien führt, die für Schulungen genutzt werden. Extrication-Übungen sind inzwischen Standard und beim Anblick realistisch geschminkter Verletzter sollen Retter lernen, auch mit psychischen Belastungen umzugehen. Lernen müssen wir aber noch viel mehr über mentale Fehler, Fehlreaktion und emotionale Entladungen, die zu Unfällen führen.

Ich möchte diesen unverzichtbaren Beitrag der Rettungskette und der daran Beteiligten zur Sicherheit im Motorsport gerade zum Beginn einer neuen Saison würdigen und ihnen allen danken. Piloten, Teams und Zuschauer sind sich oft nicht bewusst, welche Bedeutung ihr zukommt. Im Präsidium des DSK, der die Sicherheit als eines seiner Kernziele hat, können wir vom Wissen von Fabian Berger, einem auch beruflich ausgewiesenen Sicherheitsfachmann und Unfallanalytiker, profitieren. Fabian bringt sich als DSKler in solche Ausbildungen und den internationalen Austausch über DMSB, FIA und weitere Fachgesellschaften ein; dafür danken wir ihm alle sehr. Und wir denken an die Retter im Motorsport.

Herzlichst Euer
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn

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