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Fairness ist im Motorsport unverzichtbar

Der Vorfall bei der DTM in Spielberg war unter der Gürtellinie

„Mit Absicht Konkurrenten von der Strecke zu befördern, ist eine Unsportlichkeit, die wir im Motorsport nicht dulden können“, kritisiert der Deutsche Sportfahrer Kreis (DSK), die größte europäische Vereinigung aktiver Motorsportler, den Eklat beim zehnten DTM-Rennen der Saison 2015 im österreichischen Spielberg. Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich gab seinem Fahrer Timo Scheider in der letzten Runde per Funk die Anweisung: „Timo, schieb ihn raus!“ Wenige Sekunden später fuhr Scheider dem vor ihm platzierten Mercedes-Benz-Piloten Robert Wickens beim Anbremsen ins Heck. Dieser war machtlos und schob seinerseits Markenkollege und Tabellenführer Pascal Wehrlein an. Beide Mercedes schieden aus, Scheider wurde als Sechster abgewinkt und nur wenig später von den Sportkommissaren disqualifiziert.

„Unglaublich, dass der Motorsport-Chef eines in der DTM engagierten Automobilherstellers eine derartige Anweisung erteilt“, sagt DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „Der DSK verfolgt drei Leitbilder: Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit. Alle drei Leitbilder wurden beim Rennen in Österreich beschädigt.“  Absichtliche Rempler sind alles andere als ein Kavaliersdelikt, gefährden sie doch die Sicherheit der Teilnehmer, stellen die Fairness in Frage und schaden so der Zukunftsfähigkeit des Rennsports. Sowohl Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich wie auch sein Fahrer Timo Scheider haben nach Ansicht des DSK die Anstandsregeln des fairen Umgangs im Wettbewerb grob verletzt. Und Scheiders Disqualifikation ist nur der Anfang. „Zu Recht hat der DMSB als Sporthoheit den Vorgang aufgegriffen und an das Sportgericht verwiesen“, sagt Ziegahn. „Dort wird über die entsprechenden Sanktionen entschieden. Der DSK wird sich die Entscheidungen des DMSB genau anschauen.“

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