Nach einer erfolgreichen Saison in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) folgte nun die Krönung für Roman Schwedt. Der 19-Jährige gehört 2019 zum erlesenen Kreis der 36 Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport. Das DSK-Mitglied ist eines von 16 Talenten die neu ausgewählt wurden aus den geförderten Disziplinen Motorrad-Rundstrecke, Motocross, Kart, GT-Sport, Formelsport, Tourenwagen, Rallye, Trial und Speedway,. „Für mich ist das eine große Ehre in so einer Förderung zu sein, in der auch schon große Namen wie Sebastian Vettel aufgetaucht sind. Das bestätigt ja auch, dass andere meine Leistungen schätzen und auf mein Talent aufmerksam geworden sind. Nicht nur der DSK, der mir sehr viel geholfen hat“, sagt Schwedt. Seine Anfänge machte Schwedt bei den DSK-Rallye-Trainings mit Armin Schwarz. 2016 wurde der Saarländer vom DSK mit dem Prädikat „Rallye-Top-Talent“ ausgezeichnet.
2017 gab er in der DRM im DSK Rallye Junior Team seinen Einstand und beendete die erste Saison als jüngster Divisionssieger mit einem Opel Adam. In diesem Jahr sorgte er in der Division 1, in der sich die schnellsten Rallyefahrzeuge messen, mit einem leistungsschwächeren Peugeot 207 S2000 für Furore. Gesamtplatz drei ließ sich der Saarländer beim Saisonfinale der DRM bei der ADAC 3-Städte-Rallye nicht mehr nehmen. Vielmehr zementierte er seine Platzierung mit dem vierten Podiumsplatz, dem dritten in Folge. „Das war ein sehr erfreulicher Saisonverlauf. Das hätte ich so nicht erwartet. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich habe gemerkt, dass ich mich über die Saison fahrerisch entwickelt habe. Mein Fahrstil wurde besser und ich hatte zum Ende hin ein wesentlich besseres Gefühl im Auto,“ sagt Schwedt.
Auf seine künftige Herausforderung als Förderpilot freut er sich ungemein: „Es ist verbunden mit viel Arbeit. Es wird aber auch sehr lehrreich. Man steht in der Pflicht, sich sportlich und mental zu verbessern. Es werden Leistungstests durchgeführt. Es gibt eine Medienschulung und Verhaltensregeln. Das Ziel ist es, den Sportler professioneller zu machen. Letztlich ist es wie auf eine Schule für Motorsport zu gehen.“
Neben den Husarenritten bei der DRM war für Schwedt die Teilnahme an der Rallye Deutschland mit Beifahrer Christoph Gerlich das herausragende Highlight. Beim Einsatz auf großer WM-Bühne mit über 225.000 Zuschauern feierte Schwedt auch sein Wettbewerbsdebüt im Peugeot 208 T16 R5. „Ich hatte vorher nur einmal in dem Auto gesessen. Da haben mir natürlich ein wenig die Kilometer gefehlt. In manchen Extremsituationen fehlte deswegen das Vertrauen in das Auto. Mit mehr Erfahrung wäre ich da anders durchgefahren. So war ich sehr verhalten und ich wollte auch nichts riskieren. Das größte und wichtigste Ziel war anzukommen, das habe ich erreicht. Mehr Leistung bedeutet aber auch mehr Spaß und das war auch so“, sagt Schwedt, der die Aufgabe mit dem rund 290 PS starken Turbo-Allradler über drei lange Tage, 325 Wertungskilometer und auf höchst unterschiedlichen Fahrbahnbelägen mit Bravour meisterte. Er wurde drittbester Deutscher und 21. Im Gesamtklassement.
„Bei so extrem langen Prüfungen steigt die Beanspruchung stark. Die Panzerplatte mit 40 Kilometern Länge, so etwas wird nirgendwo in Deutschland gefahren. Das war ein Riesenerlebnis mit einem akzeptablen Ergebnis auf der großen Bühne und mit vielen starken Konkurrenten. Das hat meinen Horizont erweitert. Ich bin daran auch wieder gewachsen. Ich habe gelernt, wie man mit Drucksituationen umgeht.“ Schwedt will hoch hinaus in den kommenden Jahren. Passend dazu ist sein Hobby Bouldern, Klettern ohne Seil und Gurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe. „Ich gebe mein Bestes. Jeder wünscht sich, eine möglichst große Karriere zu machen.“
2019 will Schwedt den nächsten Entwicklungsschritt machen. Dann soll aus dem Gastauftritt im Peugeot 208 T16 R5 eine ständige Einrichtung werden. „2019 würde ich auf jeden Fall die DRM gerne nochmal komplett bestreiten. Mit Fabian Kreim gibt es starke Konkurrenz, von der man auf jeden Fall lernen könnte. Es wäre ein Jahr zum Lernen auf dem R5. Nochmal die Deutschland-Rallye zu fahren, das wäre ebenfalls ein Traum. Das steht aber alles noch in den Sternen. Das ist mit großem Aufwand verbunden und natürlich eine Sache des Budgets“, so Schwedt zu seinen Plänen.