Safety first! Das gilt auch im Motorsport und gehört seit Gründung vor über 60 Jahren auch beim Deutschen Sportfahrer Kreis e.V. zu den wichtigsten Leitbildern. Am ersten März-Wochenende trainierten in Oschersleben sechs Extrication-Teams aus Deutschland und den Niederlanden bei den Medical Days 2023 mögliche Ernstfälle auf der Rennstrecke. Gemeinsam mit den Experten aus Hockenheim, Oschersleben, Buxtehude, dem Estering, Assen und Zandvoort waren auch DSK-Präsidiumsmitglied Fabian Berger und Michael Jacobi aus dem DSK-Beirat in die Aus- und Weiterbildung der Rettungskräfte involviert.
Als Seminarleiter im Bereich „Medizinischer Einsatzleiter“ führte DSKler Jacobi die Teilnehmer unter anderem durch den TLSim Lehrgang. TLSim steht für „Trauma alive support in Motorsports“ und ist ein spezielles Schulungsangebot zur professionellen Versorgung schwerverletzter Patienten im Rahmen von Motorsportveranstaltungen. Fabian Berger brachte die Teilnehmer der Lehrgänge MEL und Medical Car mit Vorträgen zu den Themen Risikomanagement und Entscheidungsfindung auf den neuesten Stand und brachte seine Expertise im Extrication Team Kurs mit ein.
„Wir haben sehr gutes Feedback von den internationalen Teilnehmern bekommen und gerade die Simulationsanteile haben gezeigt, wie man den Sprung von der grauen Theorie zu realistischerem Training schaffen kann. Den Höhepunkt bildete ein realistisches Szenario, welches auf der Rennstrecke dargestellt wurde, sodass einige Teilnehmer mal die Chance hatten, realitätsnah das Gelernte direkt umzusetzen“, sagt Fabian Berger.
Für die Teilnehmer standen am Wochenende viel Theorie und Praxis in den unterschiedlichsten Disziplinen auf dem Programm. Unter anderem wurden die Extrication-Teams in einem Simulationstraining mit einem Patienten-Simulator, einer Puppe, mit der man verschiedene medizinische Notfälle und Verletzungen simulieren kann, an ihre Arbeit herangeführt und weitergebildet. Die Teams sind an der Rennstrecke dafür verantwortlich, bei einem Unfall die verletzten Fahrer aus ihren Fahrzeugen zu retten. Dafür gibt es spezielle, vorgeschriebene Verfahren, die eingehalten werden müssen. Gerade hier kommt es nicht nur darauf an, die entsprechenden Handgriffe und Abläufe zu erlernen, sondern auch medizinisch korrekt zu agieren und vor allem als Team bestmöglich miteinander zu arbeiten, um sicher auf der Rennstrecke arbeiten zu können. Zur Nachbesprechung wurden die Trainings aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeichnet, um die Situation nach erfolgter Rettung aus dem Fahrzeug in der Nachbesprechung zu analysieren. Zum Abschluss wurden die Teilnehmer vom DMSB lizenziert, um auch international an ihre Rennstrecke weiter bei Veranstaltung tätig sein zu können.