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Vom Kart ins Cockpit: Wie der DSK Nachwuchs fördert

Motorsport ist teuer. Ohne Unterstützung bleibt vielen jungen Talenten der Weg ins Rennauto versperrt. Doch genau hier setzt der Deutsche Sportfahrer Kreis (DSK) an. Vor einigen Jahren legte Hardy Michel, der 2023 verstorbene Schatzmeister, den Grundstein für das Nachwuchsförderprogramm – und ermöglichte damit bereits vielen Talenten den Einstieg in den Automobilsport.

Als Schatzmeister hielt Hardy Michel nicht nur die Finanzen unter Kontrolle, sondern es gelang ihm auch, durch geschicktes Verhandeln den Spielraum des DSK so zu erweitern, dass daraus regelmäßige Investitionen und eine Nachwuchsförderung möglich wurden. Er war es nämlich, der 2017 den Sponsor gewann, der bis heute die jungen Talente im Motorsport unterstützt. 

Vom Kart ins Rennauto

Mit seiner Förderung möchte der DSK keine Profis formen, sondern talentierten Fahrern und Fahrerinnen die Möglichkeit geben, im Automobilsport Fuß zu fassen. Johannes Scheid, Vize-Präsident des DSK und Urgestein im Motorsport kümmert sich seit der ersten Stunde um den Nachwuchs. Er erzählt: „Die erste Sichtung fand vor acht Jahren in Hockenheim statt. Damals waren vielleicht gerade mal drei oder vier Kandidaten dabei. Also fragten wir gezielt bei Organisationen wie dem ADAC oder dem DMSB nach. Wir wollten vielversprechende Talente aus dem Kartsport, die noch nie in einem Rennauto gesessen hatten.“

Zu Beginn wurden Fahrer und Fahrerinnen für die Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) ausgewählt, eine Serie, die ein ideales Sprungbrett in den Automobil-Motorsport sein kann. Scheid erklärt: „Von Anfang an war ich bei jedem Rennen dabei, um die Youngster zu unterstützen, aber natürlich auch, um ihre Fortschritte zu beobachten. Doch mit der Zeit wurde es zu viel für eine einzelne Person. Daher haben wir den Auswahlprozess geändert: Fahrer bewerben sich nun aktiv, und das gesamte Präsidium bringt seine Expertise ein, um die vielversprechendsten Talente auszuwählen und dann entsprechend zu fördern.“

Wer kann sich bewerben?

Ursprünglich richtete sich das Programm an junge Kartfahrer zwischen 15 und 16 Jahren, die bereit waren, den nächsten Schritt zu gehen. Ein Beispiel ist Nick Wüstenhagen, einer der ersten Förderkandidaten des DSK. Heute fährt der 28-Jährige in der GT4-Klasse der Nürburgring Langstrecken Serie. Er selbst sagt: „Ohne den DSK wäre ich vielleicht nie so weit gekommen.“

Seit seinen Anfängen hat sich das Programm weiterentwickelt. Heute dürfen die Bewerber zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als 22 Jahre sein und müssen Mitglied im DSK sein. Dieses Jahr wurde die Rekordzahl von 14 jungen Fahrerinnen und Fahrern ins DSK-Förderprogramm aufgenommen: von GT- und Tourenwagen-Rennen bis hin zu Formelsport, Kartsport und RC-Motorsport ist alles dabei.  

Unser Ziel ist es, Talente in verschiedenen Serien zu fördern, was uns von vielen anderen Nachwuchsprogrammen unterscheidet. Die Förderung dauert maximal drei Jahre. Die Youngster müssen sich jedoch jedes Jahr erneut bewerben und beweisen, dass sie sich weiterentwickelt haben“, erklärt Scheid.

Wie wird der Nachwuchs unterstützt?

Der DSK unterstützt die jungen Talente nicht nur mit finanziellen Mitteln. Sie können sich jederzeit an den DSK wenden, wenn sie Fragen haben oder Hilfe brauchen. Allein das Präsidium kann auf viele Jahrzehnte Erfahrung in den unterschiedlichsten Serien zurückgreifen. So können die Nachwuchsfahrer von den vielen Kontakten des DSK in der Branche profitieren, erhalten eine direkte Betreuung an der Rennstrecke sowie mediale Unterstützung, wie etwa die Veröffentlichung ihrer Erfolge auf den DSK-Kanälen.

„Die Fahrer können mich jederzeit anrufen, wenn sie Fragen haben oder vor Herausforderungen stehen. Gleichzeitig nehme ich aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um Verbesserungen geht. Jeder Fahrer hat Verpflichtungen – sei es in der Medienarbeit oder im Umgang mit Sponsoren. Ich sehe es als meine Aufgabe, sie auf diese Aspekte vorzubereiten“, so Scheid.

Zukunft des Programms

„Ich bin stolz darauf, wie sich unsere Förderkandidaten entwickeln. Das Programm funktioniert gut, und ich hoffe, dass wir weiterhin genügend Bewerbungen von talentierten jungen Fahrern und Fahrerinnen bekommen. Wir wollen nicht unbedingt den nächsten Superstar hervorbringen. Vielmehr möchten wir dem Nachwuchs eine Chance geben, im Motorsport Fuß zu fassen“, sagt Scheid abschließend.

Es liegt in der DNA des DSK, den Breitensport zu fördern – für seine 13.000 Mitglieder genauso wie für die 14 Nachwuchstalente dieses Jahr.

Mehr Informationen zum Nachwuchsprogramm und den Auswahlkriterien gibt es hier. Die Bewerbungsphase für 2026 startet im Herbst 2025.  

Foto: VLN / Jan Brucke

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