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Wenn der Wecker nachts um 2 Uhr klingelt…

Nick Wüstenhagen hat sich einen Traum erfüllt. Der DSK-Junior nahm am größten Autorennen der Welt teil. Als Starter bei der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) hatte der Bruchköbeler 2018 bereits im Rahmenprogramm des legendären 24h-Rennens auf der Nordschleife reingeschnuppert. In der RCN hat der 22-Jährige in der Vorsaison bereits abgeliefert, er belegte in der Jahreswertung einen sehr guten vierten Platz sowohl in der Junior Trophy als auch in der Rookie-Wertung. Nun strebt er nach Höherem.

Nick, wie bist du zum Motorsport gekommen?
Mit acht Jahren bin ich mit meinem Vater auf die Kartbahn gegangen. Er hat an einem Event selbst teilgenommen. Da habe ich zum ersten Mal Benzinluft geschnuppert. Ich wollte dann unbedingt selbst mal fahren. Dazu hatte ich eine Woche später Gelegenheit und habe da ein paar Runden in einem Bambini-Kart gedreht. Ab da war ich sofort infiziert. Ich wollte immer mehr fahren. Also schenkte mir mein Vater ein Kart zu Weihnachten. Damit konnte ich an Rennen teilnehmen. Ein, zwei Jahre später war ich schon recht erfolgreich.

Wie sah deine Motorsport-Karriere bisher aus? Welche Erfolge und Schwierigkeiten gab es?
Bis zu meinem 18. Lebensjahr habe ich alle Motoren- und Rennserien im Kartsport durchlaufen. Ich gewann mehrere Meisterschaften. An dem Punkt wurde der Deutsche Sportfahrer Kreis auf mich aufmerksam und hat mir den Zugang zum Formelsport ermöglicht. Ohne diese Hilfe wäre das zu dem Zeitpunkt finanziell auf keinen Fall möglich gewesen. Der DSK hat Kontakte zu Sponsoren und Rennteams geknüpft und mir somit geholfen, in meiner Rennsport-Karriere weiterzukommen.

Wie kam es zu deinem Start beim 24h-Rennen?
Das war das erste Mal für mich. Der DSK hat mich darauf gebracht und gesagt, dass alle guten Rennfahrer über die Nordschleife müssen. So habe ich letztes Jahr an der RCN-Serie teilgenommen, mit dem Renault Clio 3, da war ich sehr erfolgreich. Dieses Jahr hat mich der DSK an das Team von Johannes Scheid weiterempfohlen. Da habe ich Anfang des Jahres Testfahrten gemacht. Die haben gefallen und das Team bot mir daraufhin an, am 24h-Rennen teilzunehmen. Dazu musste ich nur noch Sponsoren finden, aber auch das hat geklappt, so dass meinem 24h-Rennen nichts mehr im Weg stand. Ich habe mich auf die Herausforderung gefreut. Mit Nico Otto, Jörg Weidinger und Hendrik van Danwitz bin ich im BMW M240i Racing Cup dann Gesamt 49. und in der Klasse Fünfter geworden.

Wie bereitet man sich auf so ein spezielles Rennen vor? Läuft die Vorbereitung anders ab?
Das ist was ganz anderes, allein von der körperlichen Anstrengung her, 24 Stunden lang durchzuhalten und Leistung abzurufen. Ich hatte mich darauf vorbereitet, indem ich acht bis elf Sporteinheiten pro Woche gemacht habe, tägliches Training also. Dabei kombiniere ich Kraft und Ausdauer, da beides hier sehr wichtig ist. Ich hatte mir zusätzlich einen erfahrenen Biathleten an Bord geholt. Eine Zusatzherausforderung beim 24h-Rennen ist es, die Konzentration auch in der Nacht aufrecht zu erhalten. Deswegen bin ich zwei, drei Wochen vor dem Rennen nachts um 2 Uhr aufgestanden und bin dann zehn Kilometer gelaufen, damit mein Körper sich daran gewöhnt, auch nachts Leistung zu bringen.

Wie wichtig ist externe Unterstützung in einer Motorsport-Karriere? Welche Rolle hat der DSK in deiner Karriere gespielt?
Eine solche Unterstützung ist immens wichtig. Wenn man anfängt, fehlen einem die gesamten Kontakte, die müssen erst mühsam aufgebaut werden. Es hilft sehr, wenn man da jemanden wie den DSK hat, der Kontakte zu allen Top-Teams und potentiellen Sponsoren herstellen kann.

Was sind deine nächsten Ziele im Motorsport?
Dieses Jahr lag mein Fokus auf dem 24h-Rennen. Im nächsten Jahr möchte ich in der VLN-Serie ganz vorne mitfahren, auf welchem Auto, das ist noch offen. Langfristig ist mein Ziel die ADAC GT-Masters oder eine andere, höhere Tourenwagen-Serie.

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