Follow Us On

Motorsport als Innovationsplattform für nachhaltige Mobilität

Während im Bundestag über das EU-Verbrenner-Aus 2035 gestritten wird und sich laut aktuellen Umfragen rund 60 Prozent der Deutschen gegen ein pauschales Verbot aussprechen, hat sich der Deutsche Sportfahrerkreis e.V. (DSK) in der neuesten Folge seines Podcasts ‚Hörbar gut gefahren‘ differenziert mit dem Thema auseinandergesetzt. DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn macht im Gespräch mit Moderatorin Lina van de Mars deutlich: „Für uns ist nicht die Antriebsform, also Verbrenner, Elektro oder E-Fuels, entscheidend. Wichtig ist, dass Motorsport als Wettbewerb mit technologischem Anspruch erhalten bleibt.“

Technologieoffenheit als Leitprinzip

Als unabhängiger und kompetenter Beobachter der Mobilitätsdebatte vertritt der DSK die Interessen seiner über 13.000 Mitglieder. Dabei setzt der Deutsche Sportfahrer Kreis bewusst auf eine pragmatische und technologieoffene Herangehensweise, die den Motorsport als unverzichtbare Innovationsplattform für nachhaltige Mobilität etabliert. Sowohl batterieelektrische Antriebe als auch klimaneutrale Kraftstoffe wie E-Fuels werden als mögliche Lösungen betrachtet. „Es ist nicht der Motor, der das Klima belastet, sondern der eingesetzte Treibstoff“, so Dr. Ziegahn. „Wenn wir Kraftstoffe mit erneuerbarer Energie und CO₂ aus der Atmosphäre synthetisch herstellen, können wir klimaneutrale Mobilität im Motorsport ermöglichen.“

Vielfalt statt Einfalt in Rennserien

Dass diese Technologieoffenheit Sinn macht und der Motorsport vom technologischen Pluralismus profitiert, beweisen die vielfältigen nachhaltigen Technologien, die bereits heute im Motorsport eingesetzt werden. So etabliert sich die Formel E als elektrische Rennserie, während die Truck-Europameisterschaft bereits zu 100 Prozent HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) nutzt und das 24h-Rennen am Nürburgring das Reglement für E-Fuels geöffnet hat.

Autonome Systeme: Fluch oder Segen für den Motorsport?

Auch beim Thema autonomes Fahren bezieht der DSK klar Stellung. Während vollautonome Systeme in Zukunft wohl kaum eine Rolle für den Motorsport spielen werden, tragen Assistenzsysteme bereits heute zur Sicherheit bei. „ABS, Traktionskontrolle oder moderne Bremssysteme haben das Rennfahren sicherer gemacht“, betont Dr. Ziegahn. Gleichzeitig warnt er vor den Risiken: „Diese Technik könnte jungen Fahrern zu viel abnehmen und damit das fahrerische Gespür, den legendären „Popometer“, zum Verschwinden bringen.“

Motorsport wird emotional bleiben

Trotz aller technologischen Umwälzungen sieht der DSK keine existenzielle Bedrohung für den Motorsport. Dr. Ziegahn zieht hier einen Vergleich zum Pferdesport: „Das Pferd wird heute nicht mehr als Fortbewegungsmittel benötigt, und dennoch erfreut sich der Reitsport großer Beliebtheit. Genauso wird Motorsport auch in Zukunft die Menschen weiterhin faszinieren, weil er Wettbewerb, Emotion und Technik vereint.“

Die Mobilität der Zukunft im Motorsport ist nur eines der Themen, das den DSK bewegt. Im aktuellen Podcast spricht Dr. Ziegahn auch über weitere Schwerpunkte der Arbeit des DSK: Nachwuchsförderung, Technologietransfer oder Motorsport als Breitensport.

Related Posts