Die 60iger Jahre waren für den DSK ein Jahrzehnt der Umwälzungen.
Kaum ein Jahrzehnt hat Deutschland so geprägt und verändert wie die 60er Jahre. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Veränderung. Der Kalte Krieg beherrschte die Welt, die Mauer wurde errichtet und teilte das Land für 40 Jahre. Die Musik der Beatles eroberte die heimischen Wohnzimmer. Der erste Mensch machte einen Schritt auf dem Mond. Die Frauen emanzipierten sich.
Und auch für den DSK war es ein Jahrzehnt der Umwälzungen und richtungweisenden Beschlüsse. Anfang 1960 ersuchte Gründungsmitglied Helmut Zick den anerkannten Sportfunktionär von Winterfeldt einen Satzungsentwurf zu verfassen, den die Mitglieder bei einer Sitzung im Frankfurter Hof in Frankfurt/Main annahmen. Mit der Satzung wurde auch ein jährlicher Beitrag von zehn D-Mark beschlossen. Nun muss man dazu erwähnen, dass es damals ein schwieriges Unterfangen war, Mitglied im DSK zu werden. Man musste zunächst einmal ein erfolgreicher Sportfahrer sein. Über die Aufnahme entschied eine Kommission. Zu guter Letzt benötigte man auch noch zwei DSK-Mitglieder als Bürgen.
Unfalltod von Graf Trips erschütterte den DSK
Nur ein Jahr später erschütterte der Unfalltod von Wolfgang Graf Berghe von Trips den gesamten DSK. Der Gründungspräsident kam am 10. September beim Großen Preis von Monza als Gesamtführender der Formel-1-WM ums Leben. Das Hinterrad des Ferraris von Graf Berghe von Trips verfing sich bei einem Überholmanöver mit dem Vorderrad des Lotus von Jim Clark. Beide Fahrzeuge wurden daraufhin wie Katapulte auseinandergeschleudert. Graf Trips wurde auf die Bahn geschleudert und ist sofort tot, der Ferrari überschlug sich und schoss eine Böschung hinauf. Mit ihm starben 15 Menschen. Zum Andenken an Deutschlands besten Rennfahrer der Nachkriegszeit stiftete der DSK anlässlich der 40. Automobilausstellung in Frankfurt eine „Graf Trips Medaille“.
Aufnahme-Kommission wurde aufgelöst
Im selben Jahr gab es einen neuen Präsidenten beim ONS. Mercedes-Werksfahrer Hans-Joachim Bernet wurde der neue starke Mann des Automobilsports in der Bundesrepublik. DSK-Präsident Richard von Frankenberg und die Mitglieder der Gremien führten am 22. September ein wegweisendes Gespräch mit dem neuen Präsidenten., der mit einer einfachen Frage für einen bedeutsamen Tag in der Geschichte des DSK sorgte. „Wie viele Mitglieder hat der DSK? Von Frankenberg antwortete: „Etwas über 60.“ Darauf erwiderte Bernet: „Sie können dann doch nicht für sich und den DSK den Anspruch erheben, für alle Lizenzfahrer zu sprechen!“
Nach einer heftigen Diskussion entschieden die DSK-Mitglieder, die Kommission aufzulösen und dass die Bürgen entfallen sollten. Alle Lizenzfahrer sollten aufgenommen werden und auch alle, die am Automobilsport interessiert seien. Nur so könne der DSK ein Gegengewicht zur ONS sein. Das Gespräch mit Bernet trug erste Früchte, fortan wurden die Fahrervertreter zu allen ONS-Sitzungen eingeladen.
Am 24. November 1962 verabschiedete sich von Frankenberg als Präsident in Hotel „Carlton“ in Frankfurt am Main. Zu dessen Nachfolger wurde Helmut Zick gewählt, der ein Mann der Tat war. Sein vorrangigstes Ziel war es, dafür zu sorgen, dass der ONS den DSK ernst nahm. Auf etliche Vorschläge hatte es zuvor regelmäßig ausweichende Antworten gegeben. Leider verunglückte Zick am 12. Mai 1963 mit einem Porsche Carrera 2 Liter während des Grand Prix in Spa schwer. Eine Gehirnerschütterung, ein gebrochener linker Arm, mehrere Rippenbrüche und eine Schulterverletzung behinderten seine Arbeit für den DSK nachhaltig. In Folge seines Unfalls trat Zick bei der Mitgliederversammlung am 11. Januar 1964 seinen Posten an Rudolf W. Moser ab. Mittlerweile war der DSK auf 362 Mitglieder angewachsen. Das Verhältnis zur OND schien sich zu bessern. Es gab ein Grußwort des ONS-Präsidenten. Zick verabschiedete sich aber nicht als Präsident ohne vorher das von ihm selber entworfene DSK-Zeichen _ Zielflagge mit implementiertem Rennwagen _ vorzustellen. Zudem gab es nun auch Aufkleber und Anstecknadeln des DSK.